Bioverfügbarkeit ist ein sehr wichtiges Konzept in der Pharmakologie und der Ernährungswissenschaft. Einfach gesagt, bezieht sich Bioverfügbarkeit darauf, wie viel von einer bestimmten Substanz oder einem bestimmten Medikament, das du konsumierst, tatsächlich in deinem Körper absorbiert wird und an den Ort gelangt, an dem es benötigt wird.
Stell dir vor, du nimmst eine Tablette ein. Diese Tablette muss erst deinen Magen passieren, wo sie sich auflöst. Danach gelangt sie in den Dünndarm, wo die Wirkstoffe absorbiert werden. Anschließend passieren sie die Leber, wo sie eventuell abgebaut oder verändert werden, bevor sie schließlich in den Blutkreislauf gelangen. Bei jedem dieser Schritte kann ein Teil der ursprünglichen Substanz verloren gehen oder inaktiviert werden. Die Menge, die letztendlich an der Stelle im Körper ankommt, an der sie benötigt wird, ist das, was wir als Bioverfügbarkeit bezeichnen.
Es gibt viele Faktoren, die die Bioverfügbarkeit beeinflussen können. Einige davon sind spezifisch für die Substanz selbst, wie ihre chemische Form und wie sie in einer Tablette oder Kapsel formuliert ist. Andere Faktoren hängen von dir ab, wie zum Beispiel dein Alter, dein Geschlecht, dein Gesundheitszustand, ob du gerade gegessen hast oder nicht, und so weiter.
Die Bioverfügbarkeit ist wichtig, weil sie bestimmt, wie effektiv eine Substanz oder ein Medikament wirken wird. Wenn ein Medikament eine niedrige Bioverfügbarkeit hat, bedeutet das, dass auch wenn du eine hohe Dosis einnimmst, nur ein kleiner Teil davon tatsächlich an den Ort gelangt, an dem er benötigt wird. Dies könnte dazu führen, dass das Medikament weniger wirksam ist als erwartet.
Aber auch eine zu hohe Bioverfügbarkeit kann problematisch sein. Wenn zu viel einer Substanz absorbiert wird und zu schnell in den Blutkreislauf gelangt, kann das zu Nebenwirkungen führen oder sogar schädlich sein. Deshalb versuchen Wissenschaftler und Pharmazeuten, Medikamente so zu formulieren, dass sie die optimale Bioverfügbarkeit haben – genug, um wirksam zu sein, aber nicht so viel, dass sie schädlich sind.
Die Messung der Bioverfügbarkeit ist nicht immer einfach. In der Regel wird sie in klinischen Studien bestimmt, indem die Konzentration einer Substanz im Blut über die Zeit nach der Einnahme gemessen wird. Aber auch andere Methoden können verwendet werden, je nach Art der Substanz und dem Ort, an dem sie im Körper benötigt wird.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Bioverfügbarkeit ein entscheidender Faktor dafür ist, wie gut eine Substanz oder ein Medikament wirken kann. Sie ist das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels von Faktoren und muss bei der Entwicklung und Verabreichung von Medikamenten sorgfältig berücksichtigt werden.